Richtlinien für Business Intelligence Dashboards
von Mattis Busse und Niklas Zahn

5. Richtlinien


Richtlinien für Business Intelligence Dashboards

Während der Literaturanalyse wurden einige Handlungsweisungen für das Erstellen von Business Intelligence Dashboards aufgedeckt. Diese Handlungsweisungen werden nun in drei allgemeinen Richtlinien gebündelt und diskutiert.

1.  Maximiere den Informationswert

Der Wert einer Information setzt sich neben der Datenqualität auf einem Dashboard auch aus der Einfachheit und Geschwindigkeit der Aufnahme der abgebildeten Daten zusammen. Für Dashboards ist es besonders wichtig, dass die Kernaussagen der Informationen „at a glance“, also innerhalb eines Augenblicks aufgenommen werden können. Diese Eigenschaft von Dashboards geht auf Stephen Few zurück und wurde in der Literatur weitestgehend angenommen. Ein solcher Grundsatz ruft einen Konflikt zwischen Informationswert und -menge und dem begrenzten Platz eines Bildschirms hervor. Maßnahmen zur Optimierung sind zunächst komprimierenden Visualisierungselementen, wie Sparklines oder Box Plots. Außerdem ist der Detailgrad entscheidend. Zu viele Details erschweren die Informationsaufnahme und zu wenig Daten lassen keine stichhaltige Aussage über KPI´s zu. Abhilfe schafft hier die Drill down- Funktion, beschrieben in Abschnitt 4.1.1, indem Daten komprimiert werden können, ohne an Aussagekraft zu verlieren. In diesem Bereich sind noch weitere Studien notwendig, um den optimalen Detailgrad und die optimale Menge an Informationen für einen einzelnen Bildschirm zu bestimmen. Hierbei ist auch die maximale darstellbare Anzahl an KPI´s noch weitestgehend unerforscht. Kontextinformationen, beschrieben in Abschnitt 4.1.2, steigern den Informationswert, indem sie kritischen Informationen mehr Bedeutung zukommen lassen und das schnelle Verständnis der Entwicklung eines KPI´s ermöglichen.

2. Wähle die richtigen Darstellungsformen

In dieser Arbeit wurden die wichtigsten Darstellungsformen für Dashboards zusammengefasst. Ausgehend von der Art der abzubildenden Daten ist ein Visualisierungselement zu wählen. Die Kriterien dieser Auswahl sind anhand von Abschnitt 4.1.1 für die einzelnen Darstellungsformen erläutert worden. Die hier angesprochenen Visualisierungselemente werden in der Praxis am häufigsten verwendet. Linien- und Balkendiagramme sind die dominanten Darstellungsformen für ihre jeweiligen Datenarten und werden als Hauptdarstellungsform durch diese Arbeit empfohlen. Der Einsatz von Streudiagrammen ist strittig und somit auch die Abbildung von Korrelation auf einem Dashboard. Obwohl Boxplots und Sparklines quasi für den Zweck eines Dashboards designt wurden, sind diese Darstellungsformen noch weitgehend unerforscht und es fehlt an Praxisbeispielen. Das Kreisdiagramm ist in der Praxis zwar weit verbreitet, aber aus den genannten Gründen nicht auf einem Dashboard einzusetzen. Diese Bewertung geht dabei vor allem auf die Kriterien der Expressivität und der Effizienz zurück. Die gewählte Darstellungsform sollte zumindest diesen beiden Kriterien im Hinblick auf den Einsatz in einem Dashboard genügen.

3. Lenke die Aufmerksamkeit des Benutzers

 

Im Rahmen der Arbeit wurden im Abschnitt 4.1.2 bereits Meinungen von Autoren zum Einsatz von Farben bei der visuellen Gestaltung von Dashboards beschrieben. Der allgemeine Konsens der Autoren liegt dabei in der Auffassung möglichst sparsam mit dem Einsatz von Farbe umzugehen. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass zu viel Farbe den eigentlichen Zweck, Aufmerksamkeit zu erregen, entgegenwirkt und den Nutzer überfordert. Es soll nur markiert werden, was unbedingt die Aufmerksamkeit und gegebenenfalls eine Aktion des Betrachters benötigt. Die vorliegende Arbeit stützt diese Auffassung. Bei der Gestaltung von Dashboards sollen die zu vermittelnden Informationen im Vordergrund stehen, weshalb ein nüchternes und vor allem konsistentes Interface zu wählen ist, bei der die Aufmerksamkeit des Betrachters durch dezenten Einsatz von Farben gelenkt wird. Andere visuelle Effekte, wie Alarme erfüllen den gleichen Zweck und konzentrieren die Aufmerksamkeit sofort auf einen KPI. Konstanz ist wichtig, damit Highlighting und Alarme effizient wirken können und der Aufwand das Dashboard zu erschließen mit der Anzahl der Verwendungen sinkt. Auch die Position ist aus den in Abschnitt 4.1.2 benannten Gründen entscheidend. Mit diesen Werkzeugen kann das Dashboard innerhalb weniger Sekunden einen Handlungsprozess bei dem Benutzer auslösen, wenn dieser erforderlich wird. 

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